Arachnoiditis
Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung der Erkrankung

Eine Erkrankung, die starke Schmerzen verursacht und das Leben der Betroffenen massiv einschränkt – wir, die Vigdis Thompson Foundation, möchten über das Krankheitsbild von Leptomeningopathien wie Arachnoiditis und Tarlov-Zysten informieren und Betroffene, Angehörige und Ärzte auf ihrem Weg begleiten.

Arachnoiditis – was ist das eigentlich?

Die Arachnoidea (= Spinnwebenhaut) ist eine der drei Häute von Gehirn und Rückenmark. Sie liegt zwischen Dura mater und Pia mater und schließt den Liquor-Raum wasserdicht ab. Ihre knopfförmigen Ausstülpungen, die Arachnoidalzotten, reichen bis in die Dura mater, deren venöse Blutleiter und den Schädelknochen.

Die lumbale Arachnoiditis bezeichnet eine seltene Erkrankung der weichen Rückenmarkshäute des Wirbelkanals, also des Spinalkanals, bei der eine chronische Entzündung der Arachnoidea vorliegt. Als zerebrale Arachnoiditis wird ein Entzündungszustand der das Gehirn umgebenen Spinnwebenhaut gesprochen.

Ihre schwerste und progressivste Ausprägung, die adhäsive Arachnoiditis, führt zu starken Schmerzzuständen und körperlichen Beeinträchtigungen, die durch ein Zusammenkleben der Spinalnerven infolge der Entzündung ausgelöst werden.

Während andere Erkrankungen von Hirnhaut und Spinalkanal durchaus allgemein bekannt und ausführlich erforscht sind, fehlt es bei der Arachnoiditis aufgrund ihres seltenen Auftretens nach wie vor an systematischer Erforschung – das möchten wir gern ändern.

Ursache und Auslöser

Die Ursache einer Arachnoiditis kann mechanischer oder chemischer Natur sein. Es besteht ein Zusammenhang zu vorangegangenen Wirbelsäulen-Operationen, bestimmten Injektionen, Lumbalpunktionen und verschiedenen bakteriellen oder viralen Infektionen. Eine geringe Zahl der Fälle ist genetisch bedingt. Weshalb die beschriebenen Phänomene bei manchen Patienten eine chronische Arachnoiditis auslösen, ist aktuell leider noch nicht hinreichend erforscht.

Diagnose und Differentialdiagnose

Anders als bei anderen Neuropathien und Polyneuropathien, gestaltet sich die Diagnose einer Arachnoiditis aufgrund der Feinheit der betroffenen Strukturen oft kompliziert. Bildgebende Verfahren wie MRT und CT liefern nicht in jedem Fall einen zuverlässigen Befund, sondern lediglich indirekte Zeichen durch Kontrastmittelanreicherungen in den Leptomeningen – allerdings auch nur im akuten Stadium der Erkrankung. Bei zweifelhaftem MRT bleibt dem behandelnden Arzt nur eine sorgfältige Untersuchung und Anamnese. In vielen Fällen gibt die Krankengeschichte Hinweise zu möglichen auslösenden Ereignissen. Zusätzlich kann ein Elektromyogramm (EMG) Auskunft über die Schwere des Schadens geben.

Andere Erkrankungen der Wirbelsäule mit einem ähnlichen Symptombild sind z. B. Wirbelkanalverengungen, Wirbelgleiten, Bandscheibenvorfälle und Tumore.

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Symptome und Folgen

Obgleich die Erkrankung kein völlig konsistentes Muster von Symptomen hat, wirkt sie sich bei den meisten Menschen auf die Nerven im unteren Rücken aus. Das häufigste Symptom sind Schmerzen in diesem Bereich, aber auch Zustände wie Kribbeln, Taubheitsgefühle, Missempfindungen, Krämpfe und Schwäche gehören zu den möglichen Symptomen.

Mit Fortschreiten der Erkrankung bildet sich durch den anhaltenden Entzündungszustand Narbengewebe, welches zu einer Verklebung der Spinalnerven führt und so die anhaltenden Schmerzen verursacht.

Behandlung von Leptomeningopathien

Eine klare hochevidente Therapie-Richtlinie zur Behandlung von Arachnoiditis gibt es aktuell nicht. Das von uns veröffentlichte Behandlungskonzept basiert auf langjähriger Erfahrung.

Eine wichtige Behandlungskomponente ist die Schmerztherapie. Die durch die Krankheit ausgelösten neuropathischen Beschwerden können durch individuelles Schmerz-Management, Physiotherapie und eine gesunde Lebensweise gelindert werden. Darüber hinaus ist die hochdosierte Gabe von Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems, Bewegung nach Möglichkeit und die Einhaltung bestimmter Ernährungsrichtlinien (vegan, kohlenhydratfrei, eiweißreich) zu empfehlen, um die Symptome unter Kontrolle zu bringen.

Kommt es zu mehr und mehr neurologischen Ausfällen, ist das endoskopische Verfahren anzuraten. Bei dieser OP werden die vorhandenen Verklebungen der Nervenwurzeln entfernt. Über die konkreten Indikationen und Kontraindikationen für solche Operationen sollten Patienten unbedingt mit dem behandelnden Arzt sprechen.

Sie leiden unter den beschriebenen Symptomen oder haben Fragen zur Behandlung von Arachnoiditis? Wir helfen Ihnen gern dabei, sich umfassend über die Erkrankung und die therapeutischen Möglichkeiten zu informieren.

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