Arachnoiditis
Was Sie über die Erkrankung und ihre Therapie wissen sollten

Die Diagnose Arachnoiditis bedeutet für die erkrankten Menschen ein Leben mit starken Schmerzen und massiven Einschränkungen. Welche Ursachen die seltene Erkrankung hat und welche Therapie Betroffenen helfen kann, darüber wollen wir, die Vigdis Thompson Foundation, auf unserer Website (und darüber hinaus) aufklären.

Unsere Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Leptomeningopathien wie Arachnoiditis und Tarlov-Zysten mehr in den wissenschaftlichen Fokus zu rücken, fundierte Erhebungen anzustellen und nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine effektive Anwendung der Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Stiftungsleiter ist Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke.

Was genau ist Arachnoiditis und wie äußert sich die Krankheit?

Die Arachnoidea (= Spinnwebenhaut) ist die mittlere der drei Hirnhäute. Gemeinsam mit Dura mater und Pia mater umgibt sie das Gehirn (Arachnoidea encephali) und das Rückenmark (Arachnoidea spinalis). Die wichtigste Aufgabe der mit Kollagenfasern durchzogenen Membran ist die Stabilisierung von Gehirn und Rückenmark sowie das wasserdichte Abschließen des Liquor-Raums.

Kommt es zur Entzündung der Arachnoidea, spricht man von einer Arachnoiditis. Die Krankheit führt oft nicht sofort, sondern erst nach einem langen Entwicklungsprozess mit entsprechender Veränderung der Gewebseigenschaften zu den typischen Beschwerden. Klassische Symptome einer adhäsiven spinalen Arachnoiditis, bei der es durch die Bildung von Narbengewebe zur Verklebung der Spinalnerven kommt, sind Schmerzen im unteren Bereich der Wirbelsäule und in den Beinen. Grundsätzlich gibt es aber kein völlig einheitliches Muster von Symptomen, das auf alle Patienten zutrifft – so kann die Arachnoiditis neben Nerven-Schmerzen auch Missempfindungen, Schwäche, Krämpfe und Taubheit verursachen.

Wie kann es zu einer Arachnoiditis kommen?

Die genaue Ursache für eine Entzündung der Arachnoidea lässt sich im Nachhinein oft nicht mit völliger Sicherheit finden. Neben mechanischen Ursachen (z. B. infolge einer Lumbalpunktion oder Operation an der oder Injektionen in die Wirbelsäule) sollten auch chemische Auslöser und Infektionen als Ursache in Betracht gezogen werden.

Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen ist die Arachnoiditis hinsichtlich möglicher Ursachen und Therapien längst nicht hinreichend erforscht, was vor allem auf die Seltenheit und komplizierte Diagnose zurückzuführen ist. Unsere Stiftung möchte das ändern. Deshalb unterstützen wir Patienten, Ärzte und Interessierte gern, indem wir aktuelle Informationen und unsere Erfahrungen rund um die Erkrankung und ihre Behandlung teilen.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Die medikamentöse Behandlung einer chronischen Arachnoiditis ist vor allem auf eine Linderung der Nervenschmerzen und eine Erhöhung der Lebensqualität des Patienten ausgerichtet. Neben der Schmerztherapie ist auch eine Umstellung der Ernährung und die Stärkung des Immunsystems (hochdosierte Gabe von Vitamin C) ratsam. Die genaue Therapie sollte natürlich individuell mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Kommt es zu zunehmenden neurologischen Ausfall-Symptomen, kann ein endoskopischer Eingriff sinnvoll sein. Bei dem speziellen Verfahren werden die Verklebungen der Nervenwurzeln innerhalb des Duralschlauchs sowie Austritte aus dem Duralschlauchs gelöst. Über Indikationen und Kontraindikationen dieser Operationen informiert Sie der behandelnde Arzt.

Sie haben Fragen zum Thema Arachnoiditis, sind auf der Suche nach anderen Betroffenen oder leiden unter den beschriebenen Symptomen? Auf unsere Hilfe können Sie zählen – schreiben Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns an!

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