Informationen für Betroffene
Beschwerden und Symptome
Die Beschwerden und Symptome für Betroffene sind sehr vielfältig und sind oft identisch mit den Symptomen, die durch völlig andere Krankheiten verursacht werden. Schmerzen vom unteren Rücken bis zum Steißbein und Gesäß sowie in die Beine ziehend. Störungen von Gefühl, Temperaturempfinden, Missempfindungen und Kribbeln in allen Bereichen vom unteren Bauch, Rücken und an den Beinen bis zu den Füßen.
Die Beschwerden und Symptome sind aber eben nicht spezifisch für die Arachnoiditis und Tarlov-Zysten-Patienten, sondern werden auch durch degenerative Wirbelsäulen-Erkrankungen verursacht. Wirbelkanalverengungen, Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten, Tumore und Entzündungen der Wirbelsäule, die eine große Anzahl von Menschen betrifft, verursachen die gleichen Symptome und Beschwerden. Dabei sind es Druck und Irritation der nervalen Strukturen, die die Beschwerden verursachen, und nicht die nervalen Strukturen selbst wie bei der Arachnoiditis und deren Folge, den Tarlov-Zysten.
Werden gleiche Symptome durch unterschiedliche Krankheitsfaktoren verursacht, ist es zwar die Aufgabe der Medizin, die Ursache zu definieren, aber auch die Schwierigkeit. Die Arachnoiditis ist sehr selten, die anderen Ursachen, insbesondere die degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule, sehr häufig. So werden diese Erkrankungen gar als Volkskrankheiten in der zivilisierten Welt aufgefasst.
Eine der Kernsätze der Medizin lautet: „Häufige Krankheiten sind häufig, und seltene Krankheiten sind selten“. Klingt logisch, birgt aber das Risiko, dass die Diagnose von seltenen Erkrankungen so erschwert ist, daß die damit Betrauten eher an die häufigen Krankheiten denken.
Die Arachnoiditis mit deren Folgen existiert aber dennoch, auch wenn wenig daran gedacht wird. Die Kunst der medizinischen Wissenschaft besteht im „auch daran zu denken“.
Erschwerend kommt dazu, dass, auch wenn man daran denkt, es schwer zu beweisen ist, dass eine Arachnoiditis vorliegt. Die Ursache dafür liegt in der anatomischen Besonderheit der betroffenen Strukturen. Sie sind extrem fein und entziehen sich auch im MRT dem einfachen Nachweis. Erst in höheren Stadien der Krankheit der Leptomeningen sind diese im MRT z.B. durch Kontrastmittelaufnahme auffällig.