Diagnose
von Arachnoiditis und Tarlov-Zysten
Die Aseptische Arachnoiditis ist schwerer zu diagnostizieren als die Tarlov-Zysten. Letztere haben ja ein deutlich sichtbares morphologisches Korrelat (die Zysten) in der Bildgebung (MRT). Die Arachnoiditis sieht man anhand indirekter Zeichen in frühen Stadien und selten in höheren Stadien durch zum Beispiel Kontrastmittelanreicherungen in den Leptomeningen in akuten Stadien der Erkrankung. Die Einteilung der Stadien erfolgt durch eine Skalierung nach „Hoffmann Grad I-IV“. Die Krankheit selbst durchläuft nicht zwangsläufig alle Stadien bis hin zum höchsten Grad. Sie verbleibt häufig in einem Stadium.
Wenn die Bildgebung (MRT) zweifelhaft ist, die Symptome auch durch andere Erkrankungen, die viel häufiger auftreten, verursacht sein können, bleibt nur die sorgfältige Untersuchung und die detaillierte Erfragung der Krankengeschichte zu den wesentlichen Symptomen, um die Diagnose stellen zu können.
Wir haben häufig beobachtet, dass zwischen einem die Erkrankung auslösendem Ereignis und dem Eintritt von Symptomen mehrere Jahre vergehen. Dies mag in der langsamen Stoffwechselaktivität der Leptomeningen begründet sein.
Es sind so viele Fragen offen, was die Entstehungsursachen der Erkrankungen betrifft. Viele bekannte auslösende Ereignisse für eine aseptische Arachnoiditis werden weltweit bei vielen Menschen im Rahmen medizinischer Prozesse angewendet. Lumbalpunktionen, Peridural-Anästhesien bei Operationen und epidurale Kortison-Umflutungen zur Schmerztherapie. Aber nur eine sehr geringe Anzahl von Patienten (im Promille-Bereich) entwickeln diese seltene Erkrankung. Dies führt zur Vermutung, dass es wenigstens noch einen Faktor geben muss, der gemeinsam mit dem auslösenden Ereignis zur Krankheit führt.
Es gibt Anlass zu vermuten, dass es sich um einen autoimmun-aggressiven Prozess handelt, wobei es entweder eine genetisch determinierte Veranlagung oder eine erworbene Eigenschaft des Immunsystems sein kann, die diesen chronischen Entzündungsprozess gegen eine körpereigene Struktur ermöglicht.
Die Forschungen dazu sind nicht weit fortgeschritten. Ziel unserer Bemühungen ist es, die systematische Forschung dazu in Gang zu setzen.