Die Tarlov-Zyste
Wir informieren und unterstützen Betroffene

Tarlov-Zysten sind mit Hirnwasser gefüllte Aussackungen am Übergang der dorsalen Nervenwurzel ins Ganglion, die zu starken Schmerzen und weiteren Symptomen führen können. Dass die seltene Krankheit nicht annähernd so oft auftritt wie viele degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule (z. B. Bandscheibenvorfall) und oft mit ähnlichen Beschwerden einhergeht, erschwert die Diagnose einer perineuralen Zyste enorm. Die Vigdis Thompson Foundation hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für die Krankheit weltweit zu stärken und betroffene Menschen zu unterstützen.

Tarlov-Zysten: Entstehung und Symptome

Ihren Namen hat die Tarlov-Zyste von ihrem Erstbeschreiber, dem amerikanischen Pathologen Ed Tarlov, der die Aussackungen im Rahmen von Obduktionen entdeckte und die Befunde ausführlich dokumentierte. Tarlov hielt die Zysten für eine Normvariante der menschlichen Anatomie und ging nicht davon aus, dass die ohnehin selten auftretenden Aussackungen Schmerzen verursachen – eine Annahme, die in der Medizin leider immer noch stark verbreitet ist, aber nicht zutrifft. Denn viele Menschen mit Tarlov-Zysten leiden unter starken Schmerzen und sind in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt.

Ursache für die Entstehung von Tarlov-Zysten sind gestörte Druckverhältnisse im Flüssigkeitssystem des Liquor-Raums im Spinalkanal. Ein solches Ungleichgewicht kann durch eine chronische Entzündung der Arachnoidea entstehen, welche den Liquor-Raum dicht abschließt. Ist diese entzündet, kommt es zur Narbenbildung und dadurch zu Verklebungen der Nerven. In der Folge wird der Hirnwasser-Fluss gestört, wodurch sich mit Flüssigkeit gefüllte Aussackungen am Ende des Raums bilden. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine MRT-Untersuchung der LWS.

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Ein Symptom, das viele Betroffene schildern, sind starke Schmerzen im unteren Teil der Wirbelsäule, die ins Steißbein, das Gesäß und in die Beine ziehen können. Aber auch ein gestörtes Temperaturempfindungen, Kribbeln, Missempfindungen und Schwäche in den Beinen zählen zu den typischen Beschwerden.

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So werden Tarlov-Zysten behandelt

Um Betroffenen zu einem beschwerdefreien Leben zu verhelfen, gilt es, im Anschluss an die Diagnose einen Therapieweg zu wählen, der sich auf die Beseitigung der Ursache konzentriert und das Druckgleichgewicht im Liquor-Raum wiederherstellt. Hierfür kommen verschiedene operative Verfahren in Frage, darunter z. B.:

  • Hirnwasser-Ableitungsoperationen über Ventil-Systeme
  • Verschluss der Zysten-Fisteln
  • Auffüllen von Hohlräumen im Os sacrum (Kreuzbein) durch Fetttransplantationen
  • knöcherne Rekonstruktion des Kreuzbeins

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Sie haben Fragen oder sind selbst von der Erkrankung betroffen und auf der Suche nach Hilfe? Wir sind gern für Sie da und informieren Sie über die Ursachen, Symptome und Therapie von Tarlov-Zysten.

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Seit dem 01.12.2022 ist das Heinrich-Braun-Klinikum gemeinnützige GmbH neuer Träger der Paracelsus-Klinik Zwickau. Am 09.12.2022 teilte Herr Glaß als Geschäftsführer des Heinrich-Braun-Klinikums Zwickau, Standort Werdauer Straße (ehemals Paracelsus-Klinik) den Mitarbeitenden in der Betriebsversammlung mit, dass das Sozialministerium Sachsen dem Standort Werdauer Straße die Zulassung für das Fach Neurochirurgie zum 01.03.2023 entziehen würde. Im Februar 2023 gelang es den Beteiligten der ehemaligen Paracelsus-Klinik jedoch unter schweren Kompromissen, gegenüber der Geschäftsführung des Heinrich-Braun-Klinikums eine Lösung im Sinne des Patientenwohls zu erringen. Gemäß den damit in Zusammenhang stehenden Beschlüssen der Sondersitzung des Aufsichtsrats des Heinrich-Braun-Klinikums vom 01.02.2023 erfolgt zunächst der Entwurf einer Koexistenz zweier neurochirurgischer Kliniken am Standort Zwickau | Karl-Keil-Straße zum 01.03.2023 mit der Aussicht, diese bis 2025 zu vereinen.

Dies bedeutet einerseits eine Fortführung der Sprechstunden für Kassen- und Privatpatienten durch Prof. Dr. med. habil. Warnke wie bisher. Andererseits rückt eine Durchführung der Behandlung von Tarlovzysten und Leptomeningopathie wieder in greifbare Nähe, die zwischenzeitlich in Zwickau nicht mehr möglich schien. Nach bisherigem Stand ist abzusehen, dass in naher Zukunft wieder neue Operationstermine vergeben werden können. Dazu werden wir zeitnah informieren!

Unsere Stiftungsarbeit ist davon unbeeinflusst und wird weitergeführt wie bisher!