Die Wurzeltaschenzyste
Ursache, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Wurzeltaschenzysten (oder auch Tarlov-Zysten) sind eine seltene Erkrankung, die sich bei den Betroffenen durch starke Nerven-Schmerzen, Missempfindungen und zahlreiche weitere Symptome äußern kann. Weil die Beschwerden (z. B. Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle) denen diverser Erkrankungen der Wirbelsäule (Bandscheibenvorfall, Wirbelgleiten etc.) sehr ähneln, werden Tarlov-Zysten häufig nicht als mögliche Ursache der Symptome in Betracht gezogen. Die Vigdis Thompson Foundation will genau das ändern. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke setzt unsere Stiftung sich für Betroffene, Angehörige und die Stärkung des Bewusstseins bei unseren Kollegen aus der Medizin ein.

Was genau ist eine Wurzeltaschenzyste und wie entsteht sie?

Der unterhalb der Arachnoidea liegende Liquor-Raum ist ein sensibles System. Gerät es aus dem Gleichgewicht, bleibt das nicht ohne Folgen. Kommt es beispielsweise zu einer Entzündung der Arachnoidea (Arachnoiditis) und infolgedessen zur Bildung von Narbengewebe und Verklebungen, ist eine normale Druckregulierung nicht mehr möglich. Diese krankhaft gestörten Druckverhältnisse führen am Übergang der dorsalen Nervenwurzel ins Spinalganglion zur Entstehung von liquorgefüllten Aussackungen – der Tarlov-Zyste.

Entgegen der Meinung vieler Ärzte, stellen Tarlov-Zysten keinesfalls eine Normvariante der menschlichen Anatomie dar. Wird eine Wurzeltaschenzyste zufällig diagnostiziert, ohne dass der Patient über Beschwerden klagt, so hat die Zyste NOCH keine Symptome produziert – deshalb handelt es sich aber bei perineuralen Zysten aber keinesfalls um ein allgemein asymptomatisches Phänomen.

Kurz gesagt: Nicht in allen Fällen verursacht die Erkrankung Schmerzen. Treten als Folge der Wurzeltaschenzyste Beschwerden im Rücken oder Missempfindungen auf, ist eine entsprechende Behandlung unbedingt erforderlich.

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Diagnostik und Therapie

Um festzustellen, ob Wurzeltaschenzysten für die Beschwerden des Patienten verantwortlich sind, wird eine MRT-Untersuchung der Lendenwirbelsäule (LWS) durchgeführt. Obgleich die betroffenen Gewebsschichten hauchdünn sind, kann eine Zyste in der Regel zuverlässig über ein MRT diagnostiziert werden.

Differentialdiagnosen sind unter anderem degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule (z. B. ein Prolaps der Bandscheibe), Verengungen des Wirbelkanals oder Tumore.

Bei der sich an den Befund anschließenden Therapie sollte die Beseitigung der Ursachen (die gestörte Hirnwasser-Zirkulation) im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Es gilt, die Frage zu beantworten, was zum Ungleichgewicht geführt hat und welche Methoden sich eignen, um den Druck zu reduzieren und eine dauerhafte Besserung zu erwirken. Hierfür stehen dem behandelnden Arzt verschiedene z. T. endoskopische und mikrochirurgische operative Verfahren zur Verfügung:

  • OP zur Hirnwasser-Ableitung über Ventil-Systeme
  • Verschluss der Zysten-Fisteln
  • Auffüllen von Hohlräumen im Os sacrum (Kreuzbein) durch Fetttransplantationen
  • Operation zur knöchernen Rekonstruktion des Kreuzbeins

Wenn Sie Fragen haben oder unter den Symptomen einer Wurzeltaschenzyste leiden, können Sie sich gern telefonisch, via E-Mai oder Kontaktformular an unsere Stiftung wenden.

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Seit dem 01.12.2022 ist das Heinrich-Braun-Klinikum gemeinnützige GmbH neuer Träger der Paracelsus-Klinik Zwickau. Am 09.12.2022 teilte Herr Glaß als Geschäftsführer des Heinrich-Braun-Klinikums Zwickau, Standort Werdauer Straße (ehemals Paracelsus-Klinik) den Mitarbeitenden in der Betriebsversammlung mit, dass das Sozialministerium Sachsen dem Standort Werdauer Straße die Zulassung für das Fach Neurochirurgie zum 01.03.2023 entziehen würde. Im Februar 2023 gelang es den Beteiligten der ehemaligen Paracelsus-Klinik jedoch unter schweren Kompromissen, gegenüber der Geschäftsführung des Heinrich-Braun-Klinikums eine Lösung im Sinne des Patientenwohls zu erringen. Gemäß den damit in Zusammenhang stehenden Beschlüssen der Sondersitzung des Aufsichtsrats des Heinrich-Braun-Klinikums vom 01.02.2023 erfolgt zunächst der Entwurf einer Koexistenz zweier neurochirurgischer Kliniken am Standort Zwickau | Karl-Keil-Straße zum 01.03.2023 mit der Aussicht, diese bis 2025 zu vereinen.

Dies bedeutet einerseits eine Fortführung der Sprechstunden für Kassen- und Privatpatienten durch Prof. Dr. med. habil. Warnke wie bisher. Andererseits rückt eine Durchführung der Behandlung von Tarlovzysten und Leptomeningopathie wieder in greifbare Nähe, die zwischenzeitlich in Zwickau nicht mehr möglich schien. Nach bisherigem Stand ist abzusehen, dass in naher Zukunft wieder neue Operationstermine vergeben werden können. Dazu werden wir zeitnah informieren!

Unsere Stiftungsarbeit ist davon unbeeinflusst und wird weitergeführt wie bisher!